« Bruder und Schwester »

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KlassischGroßformatige Ölbilder, expressionistisch mit Farben durchflutendet – das ist Ruth Kissling!
Digital Computer-Zeichnungen – zum ersten Mal präsentiert die Basler Malerin in der Galerie Heubar ihre digital gefertigten Kunstzeichnungen.
Am Beispiel der rechts gezeigten “CompuZeichnung” wie Ruth Kissling die Digital-Bilder nennt, soll die Entwicklung der Zeichnungen auf dem Computer sowie die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ein wenig beleuchtet werden.
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Beginn der CompuZeichnungen
Für die Malerin Ruth Kissling ist es kein Novum, die Leinwand und den Pinsel gegen ein Tablet mit Digitalstift zu tauschen. Allerdings ist diese ART zu zeichnen kein Kinderspiel, wie man vielleicht glauben mag.
Man braucht, wie bei einer Kunst-Skizze, die mit Papier und (Blei-)Stift gefertigt wird, ein besonderes Fingerspitzengefühl, Übung und Kunstfertigkeit.

Und niemals ersetzt das eine das andere:
Für Ruth Kissling gibt es neben den klassisch großflächigen Ölbildern die “normalen”, kleinformatigen Papier-Zeichnungen. Die digitalen Zeichnungen sind für sie etwas ganz Eigenständiges, denn bereits die Technik der Erstellung ist völlig verschieden. Beim digitalen Zeichnen ist die Stiftführung auf dem Grafikgerät völlig unterschiedlich im Vergleich zum herkömmlichen Papier. Der digitale Stift “läuft” ganz anders über das Bild bzw. Tablet.

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Unterschied digital und analog
Für die Malerin ist der Unterschied gewaltig, sie beschreibt es für uns so:

« Die Zeichnung von Hand auf Papier, da fliesst die Hand auf dem Papier. Auf dem Gerät stockt die Hand, deshalb ist der Strich schwierig, schnell ist man auch ausserhalb der Zone oder wie man das nennen soll. Das Gerät ist sehr klein, auch den Ansatz muss man immer zuerst suchen mit dem Stift. Dann die Augen vom Compu zurück aufs Tablett, also ein Hin und Her. Die Zeichnung von Hand auf Papier da muss man den Blick nicht von einem Ding zum anderen wechseln, der ist nur auf das Papier gerichtet und die Hand schwingt automatisch. Bei den Zeichnungen von Hand habe ich seltenst etwas für den Papierkorb. »

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Geschichte des Bildes
Das obige Bild «icone ruth» und das Bild mit dem Titel «bruder und schwester 1» stammen aus derselben Bildserie des Jahres 2010. Das Bild, welches mit “Chef-Redaktor der PrimaryCare” überschrieben ist, entstand bereits 2004. Wenn man nach der allerersten Computer-Zeichnung sucht, dann reicht dies allerdings noch etwas weiter in die Vergangenheit zurück. Gemäß Bilderliste der Malerin ist dies auf das Jahr 2003 datiert… doch damals steckten die CompuZeichnungen Ruth Kisslings noch in den Kinderschuhen; nur ein kleiner Kreis wußte davon. Der eigentliche Durchbruch und die erste öffentliche Publikation fand dann eben 2010 im Rahmen von PrimaryCare statt. Deshalb kann man sagen:

Die CompuZeichnungen anläßlich Primary-Care,
einer Gemeinschafts-Produktion mit ihrem Bruder
Bruno Kissling, sind der eigentliche Startschuss für das
Publizieren der digitalen Zeichnungen Ruth Kissling de Bâle!

Damals hat die Malerin Ruth Kissling zusammen mit ihrem Bruder Bruno Kissling (Arzt, Dr. med. und Co-Chefredakteur) in der besonderen Weihnachtsausgabe der PrimaryCare (Schweizerische Zeitschrift für Hausarztmedizin) zu dem Titel ‘the family of the family doctor‘ einen fünfseitigen Beitrag publiziert. Auf den fünf Seiten konnte man einen Diaglog von Bruder und Schwester lesen – der Bruder in “dichten texten”, die Schwester mit ihren klassischen Ölbildern und eben zum ersten Mal mit den CompuZeichnungen.

In diesem Zusammenhang und vor diesem Hintergrund entstand auch das oben, mit dem Titel «bruder und schwester 1» versehene Bild. Es stellt die Geschwister Kissling dar. Und wie man aus der Nummer hinter dem Titel unschwer erraten kann, existiert noch ein weiteres Bild mit diesem Titel – es ist das hier links dargestellte Bild und heißt gleich: «bruder und schwester 2», denn es ist das Zweite!

Auf beiden Bildern sieht man auch, wie nahe sich Bruder und Schwester stehen:

Die stilisierten Körper berühren sich jeweils oder sind gar verschlungen und sie zeigen über die Haltung zueinander eine starke Verbundenheit, die auch die Vertrautheit von Geschwistern impliziert.
Wie die Symbiose von Bild und Text als Kunst wirkt, hat das Geschwisterpaar bereits 2006 an der Gemeinschaftsausstellung in der “alten kirche” Härkingen dem Publikum präsentiert. Das Leben und die Kunst verbindet Bruder und Schwester!

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Mit der Ausstellung in der Galerie Heubar präsentiert Ruth Kissling de Bâle 2012 erstmals ihre digitale Kunst LIVE dem Publikum. Viel Erfolg der Malerin zum Beginn
einer neuen, digitalen ART-Ära!

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Seit ein paar Tagen darf ich das Bild, mit dem bei der Malerin hinterlegten Titel “1752 – bruder und schwester 1 – CompuZeichnung – 2010 Basel – 1/1 handsigniert“, mein eigen nennen! Es hat einen Ehrenplatz erhalten, an welchem ich es immer wieder betrachte… und natürlich meine ganz eigene, persönliche Interpretation hineinlege. Es gefällt mir ganz außerordentlich! Das Herz, welches laut Künstlerin über die Linienführung entstanden ist, sehe ich zusätzlich als inniges Symbol der Verbundenheit. Einfach wunderbar und expressionistisch – neben den Orchideen!

Danke an die Künstlerin und danke an den Bruder!

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