Heute morgen gab die UBS die aktuellen Zahlen des ersten Quartals bekannt: Es handelt sich um einen Verlust in der Höhe von 12 Millarden Schweizer Franken “und Abschreibungen in Höhe von ungefähr USD 19 Milliarden auf Positionen im US-Immobilienmarkt und damit zusammenhängenden strukturierten Krediten.” Als Konsequenz räumt Marcel Ospel seinen Sessel im UBS-Verwaltungsrat. Die Börse reagiert positiv: Um 12.25 Uhr lag die Aktie der Großbank bei 30.90 Franken – 7,07 Prozent im Plus.
UBS-Chef Ospel geht – Aktie steigt
01 Tuesday Apr 2008
Posted Finanzmarkt, Weltwirtschaft, Wirtschaft
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Gesundung, d.h. Rückkehr zum Erfolg mit attraktivem Gewinn, hängt für die UBS und alle anderen betroffenen Banken schlicht von 2 Kriterien ab: a) vom Erreichen der Talsohle bei der Bewertung von Wertschriften ohne Nachfrage b) vom Abschreiben – im theoretischen Extremfall – sämtlicher Investments in den problembehafteten US Immobilienkategorien. Verluste können daher auch ohne Ospel weiter gehen und die Feuerwerk Explosion abgeschriebener Wertschriften hin zu Rendite-Bomben fällt zum Zeitpunkt der Markterholung dem als Erfolg zu, welcher zufälligerweise Chairman ist. Heisse er Ospel, Kurer oder Fritz Wundernase. Psychologisch und für die Moralhygiene ist jedoch der Ospel Rücktritt folgerichtig und unvermeidbar.
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Danke Rainer,
für Deinen (wie immer!) guten Kommentar zum Geschehen!
Habe ihn gerade bei facts 2.0 gelesen und als sehr gut befunden.
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[…] Kleine Anmerkung:
Es waren 19 Mrd US$ und 12 Mrd. CHF – Ihr habt vergessen, den WK-Verlust einzukalkulieren 😉 […]
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Habe am Anfang zu Ospel gehalten trotz Verlusten, weil Risiken zum Bankgeschäft gehören. Sein Rücktritt ist jetzt aber absolut richtig. Kurer als Nachfolger überzeugt mich nicht (wird aber wohl passieren, wenn nicht ein Ackermann oder ein vergleichbares Kaliber so aus dem Hut gezaubert wird). Kenne Kurer nicht, aber „als Charakter“ kommt er bei mir nicht gut an nachdem was ich in den Medien gelesen habe. Insofern würde es mich auch nicht überraschen, dass er sich eiskalt von Ospel distanzieren würde nach der Machtübernahme. Distanz zu Ospel wäre zwar gut, nachdem man ihn als Ospel-Boy ansieht, aber da kommt für mich wieder der Charakter ins Spiel. Zugegeben, Kurer kann bei mir nicht gewinnen, ob er weiterhin mit Ospel unter einer Decke steckt oder Ospel von der Bettkante verstösst (nachdem er seinen erstaunlichen Aufstieg Ospel verdankt). Diesen Charakterzug würde ich ihm erst dann Nachsehen, wenn er die UBS zurück zum Erfolg führen würde.
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Die Ablösung von Marcel Ospel ist ein Trauerspiel hinsichtlich der Suche und Selektion eines die Bankenwelt überzeugenden Nachfolgers als VR-Präsident. Wie Luqman Arnold, Ex-CEO der UBS, vor der Presse ausführte, gibt es keine Hinweise, dass sich die UBS ernsthaft um einen externen Kandidaten in Konkurrenz zum UBS Chefjurist Peter Kurer bemüht hat. UBS stellt den “nur” Juristen Kurer als erfahrenen Banker dar. So ein Schrott, die Herleitung des fachlichen Banking Know-how mit der Betriebszugehörigkeit als Jurist zu verknüpfen. Das ist im Vergleich so, wie wenn der Professor an einem Uni Spital über Nacht die Klinik verlässt und der Verwaltungsdirektor anschliessend anbietet, die Patienten auf der Operationsliste selber zu operieren, weil er ja jahrelang mitbekommen hat, wie es gemacht wird!
Nach einer Meldung im Tages-Anzeiger vom 17.04.2008 wurde keiner der folgenden qualifizierten Banker von der UBS bzw. einem beauftragten Headhunter kontaktiert:
Joe Ackermann, Boss Deutsche Bank
Hans-Jürg Rudloff, Barclays-Capital-Präsident
Markus Granziol, Ex-Chef der UBS Investment Bank und ein Ospel Machtkampf-Opfer
Mehr unter:
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/861808.html
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