An der Pressekonferenz vom 7. November 2013 teilte EZB-Präsident Mario Draghi die Entscheidungen über die Leitzinsen mit. Man möchte damit dem Schreckens-Szenario anhaltend sinkender Preise, einer Deflation, rechtzeitig vorbeugen. Die Zinsentscheidungen im einzelnen:
- Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,25 % gesenkt. Dies ist ein neues Rekordtief und hat nun fast das US-Niveau erreicht.
- Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität (Ausleihungssatz der Banken) wird ebenfalls um 25 Basispunkte auf 0,75 % gesenkt.
- Der Zinssatz für die Einlagefazilität (Einlagensatz, den die Notenbank den Geschäftsbanken für kurzfristige Einlagen zahlt) bleibt dagegen unverändert bei 0,00 % .
Draghi sagte wörtlich, dass man die Null-Linie noch nicht erreicht habe. Und nach wie vor das volle Instrumentarium zur Verfügung stünde. Aber man könne vom Prinzip her noch weiter gehen. Akut bestünde zwar in den 17 Euro-Ländern noch keine Gefahr einer Deflationsspirale, aber, “Aber wir stehen vor einer längeren Phase mit niedriger Inflation”, O-ton Draghi.
Für die Wirtschaft sind sinkende Preise deshalb gefährlich, weil Unternehmen zögern, wichtige Investitionen zu tätigen und sich die Konsumenten ebenfalls zurückhalten, denn die Produkte könnten ja bald noch günstiger werden.
Als Reaktion auf die Pressekonferenz der EZB gingen an den Aktienbörsen alles steil bergauf: Der Dax kletterte in Frankfurt auf ein Rekordhoch. Die finanzpolitische Maßnahmen der EZB sorten am Devisenmarkt dagegen für einen gegenläufige Reaktion: es kam zu einem Absturz des Euro.
- Der Leitzins ist der Zins, zu welchem sich Kreditinstitute bei der Noten- und Zentralbank Geld leihen können. Mit diesem Mittel können die Währungshüter in die Wirtschaft eingreifen, um beispielsweise die Inflation einzudämmen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln oder eine Rezession rechtzeitig antizipieren.
- Weitere Postings über den Leitzins – Hier »..
Liebe Bettina, Bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen, und möchte mich zu Ihren Post und der so genannten “Finanz,- Wirtschaftskrise äüssern; Ich bin Autodidakt und verfüge über keinerlei Akademischen Graden; war während langer Zeit an den Finanzmärkten tätig.
Die Ursache der derzeitigen andauernden KRISE liegt, meiner Ansicht nach, in den Verwerfungen des herrschenden Geldsystems und dazugehörigen Steuerungsysteme!!!
Intensiv, und aus der Perspektive des undogmatischen Auges habe ich mich in den letzten Jahren u.a. mit Silvio Gesell und Ludwig Mises – öst. Nationalökonomie auseinandergesetzt. Mag sein, das diese Theorien, wie alle andere auch, Lehren,- Irrlehren zu formulieren vermögen. Bei näherer Auseinandersetzung mit diesen Theorien jedoch, insbesondere Silvio Gesell, musste ich feststellen, dass das herrschende Geld (System) die Hauptursache für sehr viele Verwerfungen ist. Diese auch so gegensätzliche – Schulen haben mir geholfen, diejenigen Informationen zu sammeln, um mir ein Gesamtbild zu geben!
Bücher von Prof. Bernd Senf, Avv. Marco Della Luna, Dr. Nino Galloni, Prof. Steve Keene gehören auch zu meiner Lektüre!
Die erste Zinskrise entstand im Jahre 1800 v.Chr. in Mesopotamien (Iraq)!.
Die seit 6 Jahren dauernde, so genannte “Krise” ist ein Symptom des verfehlten Geldmonopols. Die Vergabe der Geldmengenproduktionsrechte von den Regierungen an die Notenbanken hat verheerende Folgen für die arbeitende Bevölkerung, dazu gehören auch die Angestellten des Banken,- und Finanzsektors, welches, immer wieder, zu unausweichlichen Währungsreformen geführt hat, und auch diesmal führen wird.
Die BIZ ist zu 86 % in den Händen der Zentralbanken… Und wem gehören diese Zentralbanken? Erklärung anhand der EZB: Alle Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer sind anteilig an der EZB Eigentümer. Wem gehören denn die nationalen Zentralbanken? Alle inländischen Geldinstitute sind anteilig Eigentümer der nationalen Zentralbanken! Und wem gehören die inländischen Geldinstitute? Den Aktionären! Und damit gehört das gesamte Geldsystem mit allen einzelnen Institutionen privaten Aktionären….Die FED gehört 15 amerikanischen Geschäftsbanken.
Mit Schein, – Schuldgeld zu Sachwerten und von Sachwerten zu Monopolen, so sieht die aktuelle Lage aus wie ich sie verstanden habe. Das Problem der Flucht in Sachwerte löst natürlich Hyperinflation aus, und die Geschichte lehrt wo das dann, letzten Endes hinführt. Somit, in den letzten 20 Jahren ist die Geldmenge, um 40 x und die Gütermenge, um 4 x gewachsen; de facto, deckt sich Papiergeld mit Papiergeld. Keine Unterlegung in Gold oder Gütern.
Frage: Ist es sinnvoll, ein Geldsystem beizubehalten, das alle 60-70 Jahre kollabiert? Dass unser Geldsystem aufgrund des exponentiellen Wachstums der Zinseszinsen zum Scheitern verurteilt ist, sollte eigentlich nur eine Frage der Logik bzw. Mathematik und keine Ansichtssache sein. Dieses Problem, welches Menschen in eine getarnte Sklaverei treibt, ist schon sehr alt. Sogar in der Bibel wird dieses Problem erwähnt (Jesus treibt die Kreditverleiher aus dem Tempel, etwas moderner ausgedrückt). Wir haben es also mit einem historischen Problem zu tun, das sehr tief verankert ist. Der Schlüssel Exponentialfunktion, hat mir geholfen ein schwerwiegendes Problem zu erkennen, auf das wir zusteuern. Dass was wir in unseren Taschen haben, ist Schuldgeld. Alles Geld, was im Umlauf ist, schuldet irgendwer irgendwem und muss dafür Zinsen zahlen. Um den Zusammenhang zu erklären, verzichte ich bewusst auf viele beeinflussende Faktoren wie Teilreservesystem, Giralgeldschöpfung aus dem Nichts, staatliche Rettungsmaßnahmen, Bailouts und so weiter, sondern berücksichtige nur den Zins, wobei nicht der Zins das Problem ist, sondern der Zinseffekt.
Meine Vertiefungen in der Materie haben mir zu der Erkenntnis geführt, dass Geld nur über Kredite in Umlauf kommt. Geschäftsbanken leihen von “Zentralbanken” und Firmen und Privatpersonen wiederum von den Geschäftsbanken. Dafür müssen Zinsen bezahlt werden. Ich gehe zur Vereinfachung mal von 5 Prozent Zinsen aus. Das Geld für diese Zinsen existiert gar nicht, es muss auch geliehen werden. So wächst die Menge des Geldes jährlich um 5 Prozent. Wenn ich von einer konstanten Vermehrung der Geldmenge von 5 Prozent jährlich ausgehe, verdoppelt sich die Geldmenge alle 12 Jahre. Es folgt eine exponentielle Steigerung der Geldmenge.
Festzuhalten gilt auch insbesondere die Tatsache, dass der Staat ebensosehr sich mit Ausgabe einer Staatsanleihe in diesem “Teufelskreis” gerät. Der Staat (Wir Alle) müssen, um Investitionen zu tätigen, uns das Geld bei den Zentralbanken besorgen. Diese wollen als Sicherheit eine Staatsanleihe. Auf welche Zinsen zu bezahlen sind.
Warum leiht sich der Staat Geld bei privaten Banken, wenn er das Geld genauso zinsfrei selbst schöpfen könnte?
Wenn der Staat das Geld schöpft, sei die Währung schnell nichts mehr wert, so das Argument der Gegner. Befürworter argumentieren: Warum soll der Staat Anleihen herausgeben können, aber keine Währung? Beides sind Zahlungsversprechen. Das eine mästet den Wucherer, das andere nützt dem Volk. (schrieb Thomas Edison in der New York Times). Wenn eine von der Regierung herausgegebene Währung wertlos wäre, wären es die Anleihen ebenso. Es ginge auch anders. Beispiel Schweiz: Der Bund könnte eine Währung emittieren, für die sich niemand verschulden müsste. In der heutigen Geldordnung macht es hingegen keinen Sinn, wenn der Staat Schulden abbaut und Kredite zurückzahlt. Dieses Geld würde aus dem Geldumlauf verschwinden – es gäbe kein Geld mehr. Oder anders gesagt: Existierte keine Verschuldung, würde auch kein Geld existieren. Ist nachhaltiges Wirtschaften mit einem Geldsystem, das auf eine dauerhaft exponentiell wachsende Geld- und Schuldenmenge angewiesen ist, um nicht zu kollabieren, überhaupt möglich? Warum stellt kein Politiker diese Frage? Niemand traut sich an die Wurzeln des Übels.
Die Weltbevölkerung wächst stetig. 1970 gab es 3,7 Milliarden Menschen, heute gibt es fast 7 Milliarden. Jede Sekunde kommen 2,4 Menschen hinzu. Seit 40 Jahren liegt das Bevölkerungswachstum bei ca. 1,5 Prozent pro Jahr. Es wächst zwar nicht exponentiell, da die Geburtenrate seit einigen Jahren rückläufig ist, jedoch steigt auch die Lebenserwartung (Quelle: Onu).
Die Rohstoffe, die all diese Menschen in der Gegenwart verbrauchen, werden die Menschen in der Zukunft auch verbrauchen wollen. Leider sind die Rohstoffe begrenzt (Quelle: Fao).
Wann Öl seinen Peak erreicht hat oder erreichen wird, weiß ich nicht. Einige sagen, das wäre schon geschehen, andere sagen, das dauere noch 20 Jahre. Fakt ist, dass die Menschheit auf ein großes Problem zusteuert. Die Ressourcen sind endlich. Daran können wir nichts ändern. Die stetig steigende Zahl der Weltbevölkerung leitet also eine exponentielle Verringerung der Rohstoffreserven ein.
Woran wir etwas ändern könnten, wäre das Geldsystem. Um unseren Schuldgeldwahnsinn weiter aufrechtzuerhalten, benötigen wir immer stärkere Wachstumsraten. Wir forcieren Konsum durch billige oder sogar fast zinslose Kredite, fördern Industriezweige durch Subventionen, die an einem freien Markt längst mangels Nachfrage zugrunde gegangen wären. Das künstliche Wachstum, das unser Finanzsystem dringend braucht, um weiterbestehen zu können, forciert aber den immer stärker werdenden Verbrauch der Rohstoffreserven zusätzlich. Die Menschen sollten die Freiheit haben, sich Gedanken über Alternativen zu unserem Schuldgeld zu machen. Leider handelt es sich dabei um ein gesetzliches Zahlungsmittel, welches man benutzen muss. Es ergibt keinen Sinn, über das Elend auf der Welt nachzudenken, ohne sich auch über Geld (System) Gedanken zu machen. Die Zukunft unseres Geldsystems ist mathematisch vorhersagbar.
Nur hier schnell ein kleines Beispiel, das einem das Wesen der Exponentialfunktion eindrücklich vor Augen führt: Ich pflanze am 1. Januar eine Seerose in einen Teich. Angenommen, die von Seerosen bedeckte Fläche verdoppelt sich jeden Tag, und am 31. Dezember ist der Teich vollständig mit Seerosen überwachsen. Nun die Frage: Wann ist der Teich zur Hälfte mit Seerosen bedeckt? Antwort: Am 30. Dezember! Das zeigt eindrücklich, wie die Exponetialfunktion am Ende regelrecht explodiert. Ganz allgemein kann man beweisen, dass nichts schneller wächst als die Exponetialfunktion.
Es wird in dieser Form nicht dauerhaft weiterexistieren können. Die Exponentialkurve wird ihr Ende erreichen, und man wird den Reset-Knopf drücken müssen. Neue Währungen werden die Folge sein, und viele Menschen werden ihr Eigentum verlieren. Stellen wir uns die Frage, wer von all dem profitiert. Verfolgen wir den Weg des Geldes, dann erkennen wir, dass es nicht die normalen Bürger sind, die etwas davon haben, nicht die hungernden Kinder rund um die Welt, nicht die Opfer der Kriege, die heute, in dieser Form, ohne dieses Geldsystem nicht möglich wären. 96% der Weltbevölkerung dreht sich das ganze Leben im Hamsterrad und hat nichts davon. Der Planet wird dadurch ausgeplündert. Ich möchte niemanden etwas unterstellen, und an dunkle Gestalten und Verschwöhrungstheorien glaube ich nicht; letzten Endes, ist die kleine Minderheit die von den enormen Zinszahlungen profitieren auch nicht frei und glücklich sich innerhalb ihrer Umwelt zu bewegen.
Die Girageldschöpfung aus dem Nichts hat auch Auswirkungen bis ins Strafrecht hinein. Dass Geld aus dem Nichts geschöpft wird ist offenkundig, aber dass zudem dies so gravierende Folgen bis ins Strafrecht hinein hat habe ich mir nie überlegt, und wurde mir erst vor ein paar Wochen bewusst, indem ich mich mit einem gesehen habe. Bin sehr einverstanden: wenn schon Giralgeldschöpfung, dann wenigstens eine korrekte Abbildung des Sachverhaltes im Strafrecht – wo kein Schaden entsteht auch keine Strafe! Bin ziemlich sicher, dass das auch im CH Strafrecht so ist – und müsste entsprechend geändert werden.
Alles Gute und Komplimente für Ihren Engangement.
Michele
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Guten Morgen Michele,
erst jetzt komme ich dazu Ihren ausführlichen Comment detailliert zu lesen.
Interessanter Ansatz und interessante Gedanken zu einem höcht komplexen Zusammenhang, die ich so bisher noch nicht gelesen habe.
Ob sich die “Macher” und Poliker dessen bewußt sind?
Danke Ihnen für Ihre Ausführungen, die ich sicherlich nochmals reflektieren werde!
Beste Grüße Bettina
P.S.: Habe Ihre Website ITHAKA verlinkt (Economies & Politiks)
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Buon Pomeriggio Bettina,
definitiv nicht aus der Politik. Die profitieren nämlich vom herrschenden System und haben kein Interesse irgendetwas zu ändern. Leider wird der notwendige Wandel erst durch ein katastrophales Ereignis herbeigeführt werden. leider! So war es in der Vergangenheit immer. Obschon, eine ganz kleine Anzahl von Politikern das System in seiner Ganzheit durchschaut, möchte ich festhalten, dass es sich dabei nicht, um eine geheimnisvolle Spectra handelt, die den Ziel verfolgt die Masse der Menschen zu unterdrücken, sondern vielmehr glaube ich, dass die Menschen sich die Grundsatzfrage stellen müssten, nämlich:
Die Systemfrage!
Im übrigen, bewundere ich Ihre Leidenschaft für unsere Freunde und Mit-Lebewesen; Hünde. Ich praktiziere Zazen und bestimmt, hat dies dazubeigetragen, mich zu transformieren und Vieles aus einer anderen Perspektive zu beleuchten, deshalb bin ich mir bewusst, dass der Wandel herbeigeführt werden wird, indem Moment, wo wir alle erkennen, dass wir mit allen Dingen verbunden sind, und jeder einzelnen mit alles zusammenhängt.
Wir erleben gerade eine Zeitenwende, und aus Ihrer Website, kann man das herausspüren, indem die “Wirtschaft” als Teil vom Ganzen verstanden und behandelt wird.
Ich gehe soweit, zu behaupten, dass das herrschende Schulsystem ein Abbild des derzeitigen Geldsystem ist. So zum Beispiel, wird nirgendwo gelehrt, das Wissen um die Liebe zu kultivieren. In der Schule, wo wir nicht für uns selbst lernen, sondern für Gesellschaft und Staat, vermitteln Erziehung und Schule, Gefühle lieber zu unterdrücken als weiter zu entwickeln. Leider passen sich manche Eltern an, statt dies kritisch zu hinterfagen. Intellektuelle Leistung wird prämiert, während Gefühl, Phantasie und Kreativität nicht gefördert, sondern als unpassend und störend abgwertet werden. Liebe ist aber keine Sache des Verstandes, sondern eine Angelegenheit des Gefühls. Der Geist ist etwas Höheres als der Intellekt, indem er nicht nur diesen, sondern auch das Gemüt umfasst. Stellen Sie sich kurz vor, Bettina, wie wohltuend es wäre all dieses zu vereinen und es in der Berufswelt und anderswo einfließen zu lassen!
Stattdessen, scheint die Kopflastigkeit, die Grübelei und die Fixierung auf Äußerlichkeiten, die permanente Konditionierung und Gleichschaltung der Menschen auf Konsum und die Suche nach einer scheinbaren Sicherheit, die es, außerhalb von uns, nicht gibt, das Hauptanliegen vieler Menschen geworden zu sein. Die Leben sind derart vollgepackt mit Ansprüchen im Äußeren, das einfach gar keine Zeit für ein Leben MIT und FÜR die Liebe für sich selbst und alles andere bleibt, am Ende sitzen die Menschen da wie leere Batterien. Das muss sich nicht auf das Verhältnis Mann/Frau reduzieren, sondern Liebe und Leidenschaft für alles; auch Verwerfungen zu erkennen, und daraus für sich die richtigen Schlüsse zu ziehen und es mit seinen Mit-Menschen zu teilen.
Es ehrt mich, das Sie meine Website verlinkt haben. Motivation mehr für mich, neue Beiträge zu schreiben, und sobald die technischen Problemen gelöst sind, die Website aufzufrischen.
Vielen Dank und liebe Grüsse
Michele
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