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Laut Pressemitteilung vom 14. August 2014 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2014 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal gefallen. Dies war an und für sich zu erwarten, denn der BIP-Anstieg im ersten Quartal mit “Dynamik und kräftigem Wachstum” war gemäß Destatis vor allem auf die extrem milde Witterung des letzten Winters zurückzuführen. Der jetzige leichte Rückgang geht mehrheitlich auf eine Abschwächung des Außenhandels und sinkende Investionen zurück.
Im Detail ist in der aktuellen Pressemitteilung von Destatis zu lesen “Die Exporte stiegen im Vorquartalsvergleich weniger stark als die Importe, sodass sich der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) negativ auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung auswirkte. Daneben gingen die Investitionen insbesondere in Bauten deutlich zurück, was nicht zuletzt an Vorzieheffekten aufgrund des ungewöhnlich milden Winters 2013/2014 liegen dürfte.”
Zwar hat die Wirtschaft in Deutschland etwas an Dynamik verloren, dennoch gelang es ihr, weiter zulegen: Denn das preisbereinigte BIP war im zweiten Quartal 2014 um 0,8 % höher als im zweiten Quartal 2013, bei der kalenderbereinigten Betrachtung sogar um 1,2 %.
Positiv ist das optimistische Verhalten der Konsumenten, denn sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten wurde im zweiten Quartal etwas mehr konsumiert. Bleibt zu hoffen, dass die Wirtschaftssubjekte vor allem im jetztigen dritten Quartal Ruhe bewahren, sich von den zahlreichen Krisenherde rund um den Globus nicht verunsichern lassen und auch gewisse Warnzeichen nicht überbewerten. Dabei sei an den jüngsten Einbruch des ZEW-Indexes (Pressemitteilung vom 12. August 2014) oder den DAX erinnert. Doch gemäß der Einschätzung des Chefvolkswirts Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe ist diese Befürchtung nicht gegeben:”Sorgen vor einem Konjunkturabsturz halten wir aktuell für übertrieben, da sich der deutsche Konsument und die Bauinvestitionen unbeeindruckt von der Geopolitik zeigen dürften“. [Zitat Handelsblatt vom 14. August 2014].
Glücklicherweise wird auf solcherlei Artikel “Russland vernichtet Wohlstand in Deutschland: Die deutsche Wirtschaftsleistung ist geschrumpft. Die Konfrontation mit Russland belastet die Firmen besonders und wird in den nächsten Wochen und Monaten zu einem großen Problem. “, die im Bildzeitungsstil zum Thema Konjunktur verfaßt werden, von Leserseite her kritisch reagiert.
Guten Tag Bettina,
Tja, was ist überhaupt das BIP?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gilt als Indikator für unseren Wohlstand. Wächst das BIP, dann geht es uns angeblich gut, bleibt es einmal „nur“ gleich, dann soll dies eine große Krise sein. Dabei gibt das BIP jedoch nur den Wert aller Waren und Dienstleistungen an, die innerhalb eines Jahres verbraucht werden. Neben den notwendigen Dingen, die den Menschen dienen, wird das BIP also auch dadurch erhöht, dass z.B. Waffen und Munition verbraucht werden, immer mehr kranke Menschen Medizin verbrauchen, sich immer mehr Menschen gegenseitig betrügen und dann verklagen, gigantische Propaganda- und Verwaltungsapparate die Menschen drangsalieren, immer mehr Ressourcen zu Müll verarbeitet werden und bei alldem immer mehr Energie verbraucht wird. All das schafft zwar jede Menge Arbeit, aber ist das etwa sozial oder nachhaltig?
Der Zinsanteil am BIP macht inzwischen über 40% aus. Für eine nachhaltige Lösung ist es zunächst erforderlich, die zentrale Stellschraube unseres Wirtschaftssystems zu verstehen: das Geldsystem!.
Die Schweiz könnte sehr bald eine Vorreiterrolle einnehmen, indem die Schweizer Bürger sich für eine Vollgeldreform entscheiden.
Herzliche Grüsse
Michele
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Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Michele!
Beste Grüße,
bT!NA
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