Merci an Francine Hoff, die mir heute den YouTube-Link gegeben hat!!! Selbstverständlich habe ich ihn gleich zu meiner ART-Page von Tomi Ungerer hinzugefügt. …zu schade, dass ich das nicht live miterleben durfte… aber der Link entschädigt für alles 😉
Incroyable! Tomi Ungerer war tatsächlich 2013 in Waldighoffen vor Ort zu Besuch! Damals lebte ich noch in diesem Ort, habe es aber leider gar nicht mitbekommen… Erst durch den heutigen Hinweis von Francine Hoff kenne ich den Link auf YouTube – 2013 war noch ihr Mann, Henri Hoff “unser” Bürgermeister im Ort! Auf dem Video sieht man Tomi UNGERER beim Besuch der Schule in Waldighoffen und unseren ehemaligen Maire, Henri Hoff …
Depuis la fin du mois d’avril 2009, le musée présente l’art de Tomi Ungerer – encore un bon mois, vous pouvez voir Tomi Ungerer au Cartoon Museum de Bâle, exactes jusqu’au 27 septembre. La nouvelle exposition «Erotik» met l’accent sur l’érotisme à l’art de la satire, de la caricature et à la bande dessinée comme une question directe et comme une figure de style à une déclaration ostensiblement. L’exposition est adaptée pour les visiteurs âgés de 16 ans et plus.
Direkt.
Ohne ein Blatt vor dem Mund.
Überzeichnet.
Extrem.
Frivol. Pervers und subversiv.
Ein Lebemann von Welt.
Der beste lebende Kinderbuchautor.
Ein außergewöhnlicher Mensch.
Ein begnadeter Künstler. Ein aufsässiger Charakter.
Eindrücklich. Bleibend.
Eine Kultfigur.
Ehrlich. Chapeau, Tomi Ungerer! Ein Elsässer –
im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich.
Eine Hommage an den Meister. Seit langer Zeit bin ich große Bewunderin des Elsässer Schriftstellers, Grafikers & Illustrators, Tomi Ungerer. Nach meiner Mutation zur echten Wahlfranzösin nahezu ein ” doit être”, dass ich hier in meinem Blog den, zum Teil heftig umstrittenen Künstler ein wenig porträtiere und Informationen über sein Schaffen zusammentrage.
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Als unbequem wird Tomi Ungerer nur von den Menschen empfunden, die selbst genau so sind, wie der Künstler sie überzeichnet.
Im Grunde genommen hält Tomi Ungerer diesen nur einen
etwas verzerrten Spiegel vor ihr Antlitz.
Über die Biographie von Tomi Ungerer (* 28. November 1931 in Straßburg, Elsass, Frankreich) der eigentlich Jean-Thomas, heißt, wurde an vielen Stellen bereits geschrieben. Eine sehr übersichtliche Chronik war bis vor kurzem bei Arte zu finden. Sein stetes Schwanken zwischen deftig-erotischen Bildern für Erwachsene und liebevollen Kinderbüchern ist für Ungerer, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern abwechselnd in Irland und Straßburg lebt, kein Widerspruch. Denn “wenn die Menschen nicht bumsen würden“, sagt er, “dann gäbe es keine Kinder.“
Die Eröffnungsrede des Erotik Art Museums von Tomi Ungerer vom 11. November 1992 demonstriert die klare, zweitdeutig eindeutige Sprache, die der Erotikkünstler spricht – Auszüge:
« Die Erotik des einen ist die Schweinerei des anderen. – Doch am Ende sollten alle so genannten Perversionen als normal bezeichnet werden, wenn sie nicht schädlich wirken. […] Die Menschen, ob gelb, schwarz, rot oder gemischt, sind alle gleich, die Frauen mit Scheiden, die Männer mit Entscheidungen. […] doch je mehr Tabus, desto mehr Erotismus. Das Verbotene entwickelt das Obzessionsvermögen. Gott sei Dank! […] Ein Orgasmus öffnet eine Lücke auf die Ewigkeit. […] Die Wollust gibt einem Gesicht eine letzte, transzendente Schönheit, unirdisch. […] bitte streicheln Sie mal einen Kieselstein oder stecken Sie einen Zeigefinger in eine matschige Birne! „Geil ist Heil“.»
Ehrungen und Auszeichnungen erhielt das Elsässische Unikat zu Hauf: nach dem Jacob-Burckhardt-Preis 1983 der Johann-Wolfgang-Goethe-Stiftung in Basel, folgt 1990 die Ernennung zum “Chevalier de la Légion d’Honneur” durch den französischen Staatspräsidenten, François Mitterrand. In Straßburg wird das Tomi Ungerer-Dokumentationszentrum, eine umfangreiche Privatkollektion des Künstlers (Originalzeichnungen, Plakate, Stiche, Serigraphien), eröffnet; am 14.10. folgt die Eröffnung von Tomi Ungerers “Kulturbank” in Straßburg. 1993 das deutsche Bundesverdienstkreuz, 1995 der französische „Große Nationalpreis für Graphik“. Seit 2000 sitzt Ungerer als Botschafter für Kindheit und Jugend im Europarat. Seine, am 19. Februar 2004 an der Universität Karlsruhe verliehene Ehrendoktorwürdekommentiert das deutsch-französische Multitalent folgendermaßen:
“Ich habe kein Abitur gehabt. Ich bin sogar per Anhalter nach Karlsruhe gegangen, um zu wissen, ob ich da Mineralogie und Geologie studieren könnte. Nein, ohne Abitur war das nicht möglich. Und jetzt bin ich von der gleichen Universität als doctor honoris causa. Es ist unglaublich.”
Absoluter Höhepunkt des Erotomanen: erstmals wird in Frankreich ein lebender Künstler mit einem Museum geehrt! Seit 2001 beherbergt Straßburg das Tomi-Ungerer-Museum, Musée Tomi Ungerer. ” Und überhaupt, ein eigenes Museum. Zu Lebzeiten!” Nach langjährigen Vorbereitungen und Verzögerungen wurde am 2. November 2007 in der neoklassizistischen «Villa Greiner» im Stadtzentrum von Straßburg das Tomi-Ungerer-Museum (Musée Tomi Ungerer) eröffnet. Somit wird “Ein frivoler Lausbub endlich museumsreif“.
Er trotzte Krebs und drei Herzinfarkten. Heute sitzt er an seinem nächsten Buch – über seine Jahre in Amerika. In den vergangenen 45 Jahren schuf der Workaholic rund 40.000 Zeichnungen und veröffentlichte über 140 Bücher. Der Tod fasziniert den Zeichner. Er vermutet, Kunst sei eine Nebenwirkung des Todes.
Lieber Quirin, ich danke Ihnen, dass Sie mir das Einverständnis zur Publikation dieses großen Künstlers gegeben haben! Möchte Ihnen mitteilen, dass ich vor allem das Bild mit der Zigarette sehr liebe. Es gibt nur sehr wenige Bilder von Tomi Ungerer und schon gar nicht eines, welches ihn derart charakterisiert, wie Ihres. Wie er dasitzt; wie er lacht – ganz vernebelt hinter seinem Zigarettenqualm! So wie man ihn aus Fernsehinterviews kennt.
Incroyable! Tom Ungerer war tatsächlich am 18.10.2013 in Waldighoffen vor Ort zu Besuch! Damals lebte ich noch in diesem Ort, habe es aber leider gar nicht mitbekommen. Erst durch den heutigen Hinweis von Francine Hoff kenne ich den Link auf YouTube – damals war noch Henri Hoff “unser” Bürgermeister! Hier sieht man Tomi UNGERER beim Besuch der Schule und unseren ehemaligen Maire, Henri Hoff …
Expect the unexpected.
Don’t hope, cope! Mut zur Hoffnungslosigkeit – seine Lebensphilosophie …
“Die Hoffnungslosigkeit ist für mich die achte Muse. Je hoffnungsloser, desto mehr Inspiration findet der Künstler, weil er dann kämpfen muss.”
Tomi Ungerer
wurde 1931 in Straßburg geboren. Sein Vater starb, als Ungerer vier Jahre alt war. 1956 wanderte er nach New York aus, er wurde dort als Autor und Zeichner berühmt. Einige seiner zum Teil drastischen Zeichnungen wurden verboten. 1976 siedelte er nach Irland um.
Tomi Ungerer hatte drei Infarkte, er ist 75 Jahre alt und immer noch unverdrossen. Nun ist sein jüngstes Buch erschienen. Es ist das 141.
Seine erotischen Zeichnungen sind berühmt-berüchtigt.
die Energie kommt durch die Wurzeln. Ich wäre nicht, was ich bin, wenn ich nicht Elsässer aus dieser bestimmten Generation wäre. Schon dieser Zorn, diese Unsicherheit: Bin ich Deutscher? Bin ich Franzose? Ich bin froh, diese Unsicherheit in mir zu haben – besser so als arrogant.
http://www.zeit.de/2007/18/KJ-Ungerer-Interview?page=3
Kein Kuss für Mutter hat in Amerika deshalb auch den Preis für das schlimmste Kinderbuch erhalten. Da raucht Toby mit seinem Freund Zigarre oder sitzt auf der Toilette.
“Die Helden meiner Kinderbücher sind alles Antikonformisten. Da ist immer einer, der nicht wie die anderen ist und für seinen Erfolg kämpfen muss. Ich habe Kinderbücher über alle diese gehassten Tiere gemacht – ob Krake oder Fledermaus oder über eine Schlange in Crictor. Ich habe sogar ein Kinderbuch über einen Geier gemacht. Diese seichte heile Welt, die in vielen Kinderbilderbüchern gezeigt wird, die macht einen nicht stark.”
Kinder müssen also einem gewissen Sinne traumatisiert werden, allerdings möchte er nicht, dass seine erotischen Bücher Kindern in die Hände fallen – so was wie Das Kamasutra der Frösche oder der Erotoscope, dieses letzte große Ding.
“Diese Frauen fangen da an, wo der Psychiater aufhören muss, ich habe vor ihnen deshalb größten Respekt. Jeder hat sexuelle Fantasien. Wieso soll man sie nicht inszenieren, solange es niemand anderem schadet? Für mich war die Erotik stets ein Theater, auf dem ich meine Sachen ausspielen konnte. Und falls ich mal blind werden sollte, bleibt mir immer noch die Selbstbefriedigung. Da kann man sich alles vorstellen, das ist eigentlich sowieso das Beste.”
Tod einmal als Quelle einer großen Kraft
Der Tod sei immer gotisch »Er ist bestimmt nicht art déco.«
Unbedingt. Für mich ist der Tod eine Inspiration. Ich war in meinem Leben schon dreimal tot, es war wunderbar. Dieses Licht, dieser Friede, diese Serenität – das haben wir hier auf Erden nicht. Ich habe fast eine Sehnsucht nach dem Tod.
Im Tierkreiszeichen des Schützen, einem der drei Feuerzeichen geboren. Wie kann es auch anders sein?!
Tomi Ungerer, der großartige Schriftsteller, Grafiker und Illustrator zahlreicher grandioser Kinderbücher und prickelnder erotischer Erwachsenliteratur feiert heute seinen 80. Geburtstag. Meine herzlichste Gratulation an den großen Meister!